Syrien
hat
noch
keine
Eisenbahnen.
Das
Project,
eine
solche
von
Yâfa
nach
Jerusalem
zu
bauen
(S.
140),
wurde
in
den
letzten
Jahren
vielfach
besprochen;
es
kam
auch
zu
Vorarbeiten
und
Terrain-
studien,
doch
ist
die
Ausführung
verschoben
worden;
Waaren-
transport
und
Handel
ist
in
der
Sackgasse
Südpalästina
zu
un-
bedeutend
und
die
Beförderung
der
Pilger
beschränkt.
Auch
Landstrassen
(Chausseen)
sind
in
Syrien
noch
nicht
vorhanden,
ausser
der
von
einer
französischen
angelegten
Poststrasse
über
den
Libanon
von
Beirût
nach
Damas-
cus
(R.
26).
Spuren
von
römischen
sichtbar.
Dem
Reisenden
bleibt
kein
anderes
Mittel
übrig,
als
der
Landessitte
folgend
zu
reiten.
Die
Pferde
(chêl,
Karawanenpferd
kidîsck)
sind
im
Orient
durch-
gängig
gutmüthig,
und
auch
der
ungeübte
Reiter
kann
sich
ihnen
anvertrauen
(vergl.
S.
21).
Sie
besitzen
eine
ganz
erstaunliche
Gewandtheit
im
Klettern,
sodass
man
an
Stellen
im
Sattel
bleiben
kann,
wo
man
in
Europa
kaum
wagen
würde
ein
Pferd
zu
führen.
Sattel
und
Saumzeug [Zaumzeug]
(s.
S.
20)
sind
meistens
schlecht.
Der
Thier-
vermiether
ken
Des
Kamels
(das
Reitthier
heisst
delûl,
in
Aegypten
hedjîn;
das
Lastthier
djêmal;
nur
das
arabische
in
Syrien
vor)
wird
man
sich
nur
für
grössere
Wüstenstrecken
bedienen
(vergl.
R.
32).
Das
geduldige
„Schiff
der
Wüste“
sieht
stets
mürrisch
aus;
man
lernt
es
wohl
achten,
wird
aber
niemals
sich
zutraulich
zu
ihm
hingezogen
fühlen.
Um
das
Thier
zum
Reiten
benutzen
zu
können,
muss
es
gerade
wie
das
Pferd
dres-
sirt
werden,
und
so
wenig
wir
uns
zu
Hause
eines
schweren
Bra-
banter
sich
das
Lastkamel
dazu.
Dagegen
sitzt
es
sich
auf
dem
hohen
Rücken
eines
Delûl
nicht
minder
sicher
und
angenehm,
für
den
des
Pferdereitens
Ungewohnten
vielleicht
noch
besser,
als
auf
einem
Pferde,
und
diese
Art
der
Beförderung
verdient
in
keiner
Weise
die
bösen
Nachreden
(Seekrankheit
etc.),
die
Unkundige
ihr
andichten.
Vor
dem
Miethen
muss
ein
Pferd
(wie
Kamel)
immer
erst
ver-
sucht
werden;
man
achte
hierbei
besonders
auf
einen
guten,
ruhigen
Schritt.
Hat
man
ein
passendes
Thier
gefunden,
so
merke
man
sich
genau
dessen
Farbe
und
sonstige
Eigenthüm-
lichkeiten,
um
es
den
andern
Tag,
wenn
man
die
Reise
antritt,
wieder
zu
erkennen,
denn
es
ist
ein
sehr
gewöhnlicher
Kunst-
griff
der
Pferdevermiether
schlechte
zu
ersetzen.
Manche
Miethpferde,
Maulesel
und
Esel
leiden
an
Satteldruck;
man
überzeuge
sich
beim
Miethen,
ob
sie
keine
offenen
Wunden
auf
dem
Rücken
haben.
Auch
haben
die
Thiere
wohl
die
Gewohnheit,
wenn
sie
längere
Zeit
hindurch
Lasten
getragen
haben,
sich
auf
dem
Rücken
zu
wälzen,
was
unter
Um-